Monsterstory


Warum denken eigentlich alle, Monster sind gruselige und finstere Geschöpfe? Ich kenne da ein paar, aus einem fernen Land namens Monstralien, die ganz anders sind als die, die du vielleicht kennst! Diese Wesen möchten gerne die ganze Welt erobern und tun viele lustige Dinge, um uns Menschen zu gefallen.

Manche machen lustige Geräusche, wenn du mit ihnen spielst – sie brummen, rasseln oder quietschen, um dir ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Andere möchten einfach nur mit dir kuscheln und hoffen auf einen warmen Platz in deinem Zuhause. Ganz verrückte Gesellen schreiben sich sogar deinen Namen auf den Bauch, damit auch jeder weiß, dass dieses Ungetüm nur zu dir gehört. Und dann wäre da noch ein besonders großes Exemplar, das so groß ist, dass du dich einfach darauf fallen lassen kannst, um entspannt von deinen verrückten Abenteuern zu träumen.

Es gibt kleine, nicht ganz so kleine, große und riesige Monster – sie alle gehen mit dir auf Reisen, schlafen neben dir ein, wollen dich unterhalten, wenn dir langweilig ist oder dich trösten, wenn du traurig bist.

Schau dich doch mal um, ob du ein Monster findest, vielleicht kommt es dann schon bald zu dir!

 
Wo liegt eigentlich Monstralien?
Komm, wir müssen zum Spielplatz, zum Gullideckel! Papa hat mir verraten, woher die Monster kommen und wie man sie ruft.
Sie schraubten und bastelten und viele Tage später kam dabei der Monsterautomat heraus.
Können wir nun endlich nachsehen, ob sich in Monstralien was tut?
Mit einem Ruck reißt sie das Päckchen auf und schon springt ihr Lotte, das Rasselmonster, vergnügt entgegen.

Monstergeschichten


Hier gibt es monstralische Abenteuer zum Lesen, Anschauen und Mitfiebern. Macht es euch gemütlich und taucht ab nach Monstralien, dem fernen Planeten mit den liebenswerten Einwohnern. 


Monstralien – Die Heimat der Monster

"Wo liegt eigentlich Monstralien, Papa?" hatte Charlotte gestern vor dem zu Bett gehen gefragt, als er ihr einen Gute-Nacht-Kuss geben wollte. Daraufhin schob er den Vorhang am Fenster ein Stück beiseite, so dass Charlotte den Sternenhimmel sehen konnte. "Siehst Du den leuchtenden Stern dort oben am Himmel?" Sie nickte. "Da ist Monstralien. Dort wohnen viele lustige Monster, die alle ein ganz großes Ziel haben", erklärte der Papa. "Und welches?", fragte Charlotte neugierig.

"Jedes monstralische Wesen will einen Menschenfreund bei uns finden. So wie Du Dein Monster Fritz nun zum Freund hast." "Und woher wissen die Menschen, wie man so ein Monster bekommt?" Der Papa verwuschelte Charlottes Locken: "Sie liegen tagelang ihren Eltern oder Geschwistern in den Ohren, dass sie unbedingt einen Kuschelfreund brauchen. Einer der mit ihnen durch dick und dünn geht." Charlotte schmunzelte: "Und mich vor dem Grummelmonster unter meinen Bett beschützt." "Genau, auch davor", grinste ihr Papa. Charlotte rieb sich die Äuglein. "So, jetzt wird aber das Licht ausgemacht." Papa zog ihr die Zudecke bis zur Nasenspitze hoch. Charlotte kuschelte sich ins Kopfkissen und drückte Fritz mehrmals fest auf den Bauch bis dieser Quietschtöne von sich gab. "Gute Nacht Ihr zwei Quietschemonster und süße Träume", verabschiedete sich Papa, als er leise die Tür hinter sich schloss. Charlotte schlummerte mit dem Gedanken, morgen unbedingt Emma von Monstralien zu berichten, ein.

Sobald Charlotte am nächsten Morgen wach war, rannte sie ans Küchenfenster um zu schauen, ob endlich Emma mit ihrer Mutter angekommen war. Emma ist Charlottes allerallerbeste Freundin und dummerweise vor kurzem mit ihrer Familie weggezogen. Zu weit weg, um mal kurz hinlaufen zu können. Auch Emma ist wie ihre Freundin sehr unglücklich ohne ihre beste Freundin. Deshalb besuchen sie sich so oft es geht. Diesmal bleibt Emma sogar über Nacht. Kaum nachdem sie und ihre Mutter angekommen waren, zerrt Charlotte ihre Freundin auch schon nach draußen.

"Emma, los, komm, wir müssen zum Spielplatz, zum Gullideckel! Papa hat mir verraten, woher die guten Monster kommen und wie man sie ruft. Du brauchst nämlich dringend einen Monsterfreund, der Dich beschützt, wenn ich nicht da bin!" Emma deutete auf Charlottes Monster: "Wie kam eigentlich der Fritz zu Dir?".

Charlotte erzählte stolz: "Papa hat mir von Monstralien berichtet und ist mit mir zum Gullideckel gegangen. Naja, und da habe ich mir ein Monster gewünscht. Und schwuppdiwupp war es dann nach dreimal Schlafen da - mit der Post". "Direkt aus Monstralien?", fragte Emma erstaunt. "Eine Eillieferung", nickte Charlotte. "Der ist so knuffig", schwärmte Emma, während sie Fritz näher betrachtete: "Irgendwie sieht der anders aus als meine Kuscheltiere." "Wir werden so einen Monsterfreund auch für Dich herbeirufen. Dann denkst Du jeden Abend vor dem Einschlafen ganz fest an mich, denn wir haben dann zwei neue Freunde, die uns beschützen", freute sich Charlotte. "Kommt der Fritz wirklich aus Monstralien?, erkundigte sich Emma vorsichtshalber nochmals: "Das klingt schon ziemlich gruselig." "Mensch Emma, Du kennst doch meinen Fritz! Ist der etwa böse?", wandte Charlotte ein. "Nö, der ist echt zum Knuddeln weich." 

"Na also. Papa hat gesagt, die Bewohner Monstraliens seien eines Tages auf eine tolle Idee gekommen. Sie schraubten und bastelten und viele Tage später kam dabei der Monsterautomat heraus. Die Monster sind sehr stolz auf ihre Erfindung. Mit dem Apparat können sich nun alle Menschen selbst einen Monsterfreund aussuchen. Und das ist doch total lieb von denen, finde ich!"

Emma nickte zustimmend. "Ich kann mir also aussuchen, ob das Monster rasselt, quietscht, oder ein Kuschelfreund sein soll?" "Ja, genau." "Hm, das klingt ja irre spannend. Dann möchte ich unbedingt ein rosarotes Rasselmonster", platzte Emma aufgeregt heraus: "Eins was den Leopold erschreckt, damit er mir nicht mehr an den Haaren zieht, und mit dem er selber nicht spielen mag! Ich bin gespannt, wie mein Monster wohl aussehen wird und ob es schon einen Namen hat." "Man kann sich auch überraschen lassen, hat Papa gesagt", fügte Charlotte hinzu. "Dein Fritz hat sich sogar seinen Namen auf den Bauch aufnähen lassen", staunte Emma, während Charlotte schnaufte: "So, wir sind da", als sie am Spielplatz ankamen.

Sie sah sich um und zeigte auf eine Stelle in der Nähe der großen Schaukel. "Schau Emma, genau auf einem solchen Gullideckel musst Du Dich stellen. Das ist eine Monsterwunschstelle." Emma nickte, stellte sich auf die Mitte des Gullideckels, schloss die Augen, drehte sich im Kreis und rief so laut sie konnte: "Hallooooooo Mooooooonstralieeeeeeeen! Einen Monsterfreund, den wünsch ich mir, komm bitte bitte her zu mir!"

Viermal rief sie diese Bitte, so dass sie schon fast heiser wurde und fügte dann noch ganz leise hinzu: "Bitte in rosa!"

"Na, Ihr zwei Geheimniskrämer", neckte Emmas Mutter die beiden, als sie vom Spielplatz zurückkamen: "Das war aber einkurzer Ausflug!" "Alles erledigt, Mama", gab Emma knapp zurück und verschwand auch schon kichernd mit Charlotte im Kinderzimmer.

"Und wie erfahre ich, ob es geklappt hat?", fragte sie nun ungeduldig. "Leider müssen wir bis heute Abend warten", bedauerte Charlotte. "Wenn der Wunsch nach einem Monster in Monstralien ankommt, dann leuchtet der Automat da so hell auf, dass der ganze Planet blinkt. Von meinem Fenster aus können wir das nachts super beobachten." "Och nö, so lange noch?", quengelte Emma. Charlotte versichert ihr zuversichtlich: "So laut wie Du vorhin geschrien hast, wurde Dein Wunsch sicherlich erhört. Wie gut, dass niemand anders auf dem Spielplatz war." Beide Mädchen kicherten.

Nach dem Abendessen gingen die beiden ohne Meckern in Charlottes Zimmer und stellten sich hundemüde. "Gute Nacht und schöne Träume, Ihr zwei Monster", wünschten ihnen ihre Eltern nach dem Gute-Nacht-Kuss. Emma und Charlotte schauen sich fragend an. Sie lagen lange hellwach und konnten vor Aufregung nicht einschlafen. Als der Mond hell am Himmel stand, flüsterte Emma: "Können wir nun endlich nachsehen, ob sich in Monstralien was tut?" Leise, damit sie niemand hören konnte, öffnete Charlotte den Vorhang, um den Sternenhimmel besser beobachten zu können. Sie tuschelten lange miteinander, um sich wach zu halten. Dann, als beiden beinahe die Augen zufielen, endlich - ein Flackern. Emma stieß einen kleinen Freudenseufzer aus und Charlotte sagte völlig übermüdet: "Na, dann können wir endlich schlafen, ich kann meine Augen gar nicht mehr aufhalten. Dein persönliches Monster befindet sich nun auf der Reise zu Dir!"

Drei Tage später klingelte der Postbote bei Emma an der Haustür. Er übergab ihrer Mutter ein Päckchen. "Emma, komm bitte mal her! Hier möchte jemand dringend von Dir ausgepackt werden", rief sie Emma lächelnd herbei. Ganz aufgeregt hält nun Emma das Päckchen in den Händen. Plötzlich rasselt es drinnen. Sie platzt vor Neugierde. Mit einem Ruck reißt sie das Päckchen auf und schon springt ihr Lotte, das Rasselmonster, vergnügt entgegen. "Schau Mama", Emma deutet auf ihr Monster: "Das hat sich Charlottes Spitznamen auf den Bauch geschrieben. So denke ich immer an sie. Ich bin so froh, dass ich sie habe, was für ein Monsterglück!"

 

Idee zur Geschichte sowie Text stammen von Nancy Jerabek & Blanche Keller. Möchtest Du Deine eigene Geschichte geschrieben bekommen oder möchtest Du Feedback los werden? So freuen sich die beiden unter socken@maxx-der-sockenwichtel.de darüber.

Alle Illustrationen von Kirsten Carina Geißer.